Kapstadt bietet nicht nur eine Vielzahl an Museen und bedeutenden historischen Stätten. Im Wandel der Moderne ist die Mother City eine Fundgrube für künstlerisch oder kulturell Interessierte. Ganze Stadtteile haben sich der Kunst verschrieben, die ältesten Häuser wurden zu Museen umgebaut. Die riesige Kunstszene vibriert vor Events und entlädt ihre Kreativität in wilder Street Art.
Robben Island
Als Symbol der Brutalität der Apartheit gilt das Gefängnis auf Robben Island vor Kapstadt. Hier wurden vor nicht allzu langer Zeit politische Gegner der Apartheit zur Arbeit im Steinbruch gezwungen. Der wohl bekannteste Häftling war Nelson Mandela, der 27 Jahre lang inhaftiert blieb, bevor er direkt im Anschluss (1991) zum Präsidenten Südafrikas gewählt wurde.
Das Gefängnis wurde seitdem zu einem Museum umgebaut. Die Touren werden von ehemaligen Häftlingen geführt, die den Besuchern direkt aus ihrer Erinnerung berichten.
District Six Museum
District Six ist ein eigentlich multikultureller Stadtteil, der einst von freien Sklaven, Arbeitern, Künstlern und Immigranten besiedelt war. Im Zuge der Apartheit wurde in den 1960er Jahren District Six zu einer „Weißen Zone“ erklärt und brutal geräumt. Dabei wurde vieles zerstört und brachgelegt. Erst 2004 übergab Nelson Mandela die ersten Schlüssel für neu gebaute Häuser an alte Rückkehrer. Die Geschichte des District Six wird in diesem Museum gezeigt und fühlbar gemacht.
Slave Lodge
Das älteste Gebäude von Kapstadt beherbergt ein Museum, das sich vor allem mit der Geschichte der Sklaverei in Südafrika beschäftigt. In ihren Ausstellungen im unteren Geschoss möchte das Museum vor allem mit dem Thema Menschenrechte und -verbrechen umgehen. Daneben gibt es auch eine internationale Ausstellung von Keramiken und Silberstücken.
Woodstock
Wenn Kapstadt das Berlin von Südafrika ist, ist Woodstock wohl das Neukölln von Kapstadt. Denn nirgends kann man mehr Kunst, Ateliers, Galerien und Street Art entdecken. Leider wird dieses Stadtviertel schon von der Gentrifizierung heimgesucht – ein übliches Schicksal, das auch auf den Tourismus zurückzuführen ist. Dennoch sollten Kunstinteressierte die Gelegenheit nicht verstreichen lassen, in die bunte Welt der Kapstädter Szene einzutauchen.
Theater
Unmengen von Bühnen locken mit klassischen bis ausgefallenen Events: Zum Beispiel die Brasserie at Vaudeville: Barocke Traumlandschaften entstehen auf der Bühne, während man sich einem französischen Dinner widmet. Das staatseigene Artscape Theatre verfolgt einen klassischeren Ansatz zwischen Oper, Ballett und modernem Tanz. Im District Six finden sich mehr kulturelle Einflüsse: etwa das Fugard Theatre, das viele afrikanische Produktionen zeigt. Das Theatre in the District ist bekannt für seine kreativen und zeitgenössischen Produktionen. Im Universitätstheater Baxter Theatre Centre liegt der Fokus auf der Förderung neuer lokaler Talente. Wer jedoch einfach nach einem entspannten und lockeren Abend sucht, der wird sicher im legeren, rustikalen Barnyard Theatre fündig.
First Thursday
Jeden ersten Donnerstag im Monat wird ein Teil von Kapstadt vom plötzlichen Tanzfieber gepackt. Überall tauchen Popup-Bars und Konzerte auf, die Restaurants und Geschäfte haben bis spät in die Nacht ihre Türen geöffnet und laden zum Feiern ein. Gin- und Weinverkostungen, spontane Partys und verwandelte Locations gilt es zu entdecken. Die meisten Veranstaltungen finden sich auf der Bree-Street. Doch Abenteuer warten auch in anderen Straßen: zum Beispiel die wunderschöne Rooftop-Bar Tjing Tjing, die in der Longmarket Street ihren japanischen Flair versprüht und am First Thursday mit speziellen Angeboten lockt.
(Iziko) South African Museum
Die Natur, Archäologie und Anthopologie Südafrikas wird hier mit über 1,5 Millionen Objekten zur Schau gestellt – darunter Walskelette, Riesenkalmare, Meteoriten und jede Menge ausgestorbene Tiere! Wer aus dem Staunen nicht mehr rauskommen will, kann sich auch im zugehörigen Planetarium den Kopf verdrehen lassen.