Kurz nach Weihnachten war es endlich soweit. Wir sind dem europäischen Winter entflohen und haben uns nach viel zu langer Zeit endlich wieder in Richtung Südafrika aufgemacht. Es ging nach Johannesburg und von dort weiter zur Panorama Route, dem Krüger Nationalpark, zurück nach Johannesburg, weiter nach Kapstadt, auf die Garden Route und wieder zurück zur Mother City. Im folgenden Bericht möchte ich Ihnen einen kleinen Einblick und eine Inspiration für Ihre nächste Südafrika-Reise geben.
Johannesburg – Panorama Route – Krüger Nationalpark
Nach unserer Landung in Johannesburg ging es mit dem Mietwagen zu unserem Hotel in Sandton. Dort angekommen, haben wir eine Stadtrundfahrt mit unserem Guide unternommen. Er hat uns zu den wichtigsten Orten der Stadt geführt, uns tolle Einblicke gewährt und viel Wissenswertes erzählt. In Soweto, dem grössten Township in Afrika, konnten wir das erste Mal auf dieser Reise die grosse Schere zwischen arm und reich in Südafrika hautnah sehen.
Nach einer Nacht in Johannesburg ging es nach einem sehr leckeren Frühstück auf in Richtung Panorama Route. Die Fahrt dorthin hatte es in sich. Die Strassen in dieser Region sind zwar prinzipiell gut ausgebaut, aber man muss doch ständig auf der Hut vor Schlaglöchern sein. Da wir mitten in der Regenzeit unterwegs waren, war das Wetter entsprechend – nass, grau, neblig. Nimmt man die Vegetation mit hinzu, haben wir uns teilweise wie im Schwarzwald gefühlt.
Wir haben den kleinen Ort Graskop als Ausgangspunkt für unsere Erkundungen entlang der Panorama Route gewählt. Das Wetter wurde auch am nächsten Morgen nicht besser. Wir sind daher als erstes in Richtung Bourke’s Luck Potholes und Blyde River Canyon gefahren – und wir wurden nicht enttäuscht. Die Landschaft des drittgrössten Canyons der Welt ist unfassbar beeindruckend. Die schier unendliche Weite, die massiven Felsformationen und die sagenhafte Weite des Canyons haben wir am oberen Aussichtspunkt eindrucksvoll erleben können. Viele verschiedene Aussichtspunkte laden dazu ein, unvergessliche Fotos zu schiessen oder einfach nur die Natur auf sich wirken zu lassen.
Ein weiteres Highlight konnten wir noch bestaunen. Den 80 Meter hohen Wasserfall Berlin Falls. Hier wussten wir irgendwann gar nicht mehr, ob wir vom Wasserfall oder vom Regen selbst nass geworden sind.
Unser nächster Stopp war beim Krüger Nationalpark, genauer gesagt im privaten Reservat Guernsey. Bereits vor unserer Reise hatten wir hier eine Lodge und diverse Game Drives gebucht. Die Anreise war schon das erste kleine Abenteuer. Da wir während der Regenzeit vor Ort waren, fuhren wir über sandige Strassen, die mit Schlaglöchern übersät waren. Teilweise waren sie an den Seiten ganz weggespült. Doch das hielt uns nicht auf und nach einer Weile vorsichtigen Fahrens kamen wir in unserer wunderschönen Lodge an. Am Nachmittag ging es auch schon direkt los. Mit unserem Guide Jacob sind wir los auf Erkundungsfahrt durch das Reservat. Neben Giraffen haben wir jede Menge Zebras, Impalas und einige Gnus gesehen. Bei einem Sundowner konnten wir die weitläufige Landschaft des Gebiets bestaunen.
Am nächsten Tag ging es in zwei weitere private Reservate. Wahrscheinlich wünscht sich jeder, die Big5 (Löwe, Leopard, Elefant, Nashorn, Büffel) auf einer Safari zu sehen. Da sind wir natürlich nicht anders. Bereits am Morgen, kurz nach dem Eingangstor, lag ein stattliches Nashorn. Leider blieb das auch das einzige Nashorn, das wir gesehen haben. Aber das schmälert das Erlebnis natürlich in keinster Weise.
Unser Puls ging dann auch etwas schneller, als unsere Guides uns auf Löwenspuren aufmerksam machten. Da die Spuren frisch waren, haben sie versucht, ihr zu folgen und die Löwin ausfindig zu machen. Immer wieder hielten wir an, der Weg wurde untersucht, der Jeep gewendet und weiter ging es. Die Pirschfahrt wurde zu einer echten Herausforderung und am Ende wurden wir mit der Sichtung belohnt. Gut versteckt im Schatten der Bäume und zwischen hohen Gräsern lag die Löwin und hat sich von ihrer letzten Jagd erholt.
Aber die Highlights gingen weiter. Wir haben eine Menge Elefanten in allen möglichen Altersklassen gesehen, stolze Giraffen, Springböcke und dann lag plötzlich wie aus dem Nichts ein Gepard neben uns am Strassenrand. Viel näher kann man dem majestätischen Tier in freier Wildbahn kaum kommen.
Der Gepard auf dem Foto ist mit einem GPS-Tracker ausgestattet. Das dient nicht etwa dazu, die Gäste regelmässig zu dem Tier fahren zu können, sondern zu seinem eigenen Schutz. Vor einiger Zeit kam ein Gepard abhanden und seitdem gibt es eine Handvoll Ranger, die Zugriff auf seinen Standort haben und sich entsprechend um ihn kümmern können.
Einen Tag später ging es dann in den eigentlichen Krüger Nationalpark. Nachdem der Papierkram durch unseren Guide erledigt wurde, konnte es losgehen. Wer bis hierhin aufmerksam mitgelesen hat, weiss, dass uns immer noch zwei Tierarten für die Big5 fehlen – Büffel und Leopard. Doch zuerst haben wir Hyänen mit ihrem Nachwuchs bei einem Festmahl für sie beobachten können. Viele finden die Tiere nicht so wahnsinnig toll, aber ich finde sie einfach nur super spannend und faszinierend.
Während unserer Fahrt durch den Park merken wir, wie gross die Fläche ist und es damit auch keine Überraschung ist, dass wir teilweise weite Strecken fahren, ohne eine Tiersichtung. Es handelt sich um ein Gebiet, dessen Grösse mit Wales im Vereinigten Königreich, dem US Bundesstaat New Jersey oder Slowenien vergleichbar ist.
Nach einer kleinen Stärkung, die uns von unserer Unterkunft mitgegeben wurde, ging es dann wieder in den Jeep und weiter. Unser Guide hat uns viele Infos rund um den Park selber und seine Flora und Fauna mitgegeben. Immer wieder bleiben wir stehen, tauschen uns mit anderen Fahrern aus, wo sie welche Tiere bereits gesichtet haben. Da es heute nicht so heiss und teilweise regnerisch ist, sollten wir gute Chancen haben, viele Tiere zu sehen. Und je länger der Tag dauert, umso mehr Tiere sehen wir.
Plötzlich ist unser Guide in heller Aufruhr – ein Leopard wurde gesichtet. Um diese extrem scheuen und eigentlich nachtaktiven Raubkatzen zu sehen, braucht es einiges an Glück. Sollten wir das wirklich haben? Tatsächlich! Nach einer ziemlich langen Fahrt konnten wir einen Blick auf dieses majestätische Tier erhaschen. Gut versteckt und getarnt im Gebüsch. Wow, was für ein tolles Gefühl.
Die Elefantenherden, die wir danach gesehen haben, kamen uns dann schon fast wie alte Bekannte vor. Den Babys beim Herumtollen und Spielen zuzusehen könnte auch einen kompletten Tag füllen. Nun fehlt uns nur noch 1 Tier für die Big5 aber das Glück war auf unserer Seite und wir konnten dann auch noch Büffel beobachten. Somit hatten wir es tatsächlich geschafft, die komplette Big5 zu sehen.
Zum Abschluss unseres Aufenthaltes ging es am nächsten Morgen noch auf einen Bush Walk. Also nichts mehr mit bequem und sicher im Auto sitzen, sondern zu Fuss in der Natur und Auge in Auge mit den wilden Tieren. Keine Sorge, solche Wanderungen finden natürlich nur in sicheren Gebieten statt, in denen sich die Guides sehr gut auskennen und auch wissen, wie sie sich im Falle eines Kontaktes mit den Tieren verhalten müssen. Aber auch schon nah an Springböcke und Zebras zu kommen, ist ein Erlebnis wert. Auch die Büffel standen auf einmal relativ nah bei uns – etwas zu nah für unseren Guide Jacob, der uns ruhig, aber bestimmt zum zügigen Weiterlaufen mahnte.
Ich hatte bislang auf meinen Südafrika-Reisen das Gebiet rund um den Krüger Nationalpark bewusst ausgelassen. Zu gering kam mir die Chance auf gute Tiersichtungen in einem solch grossen Nationalpark vor. Dennoch habe ich es nicht bereut, dass wir dieses Mal den Teil des Landes auch besucht haben. Allein die Natur bietet so viel Abwechslung und ist nur ein weiterer Beweis für die unendliche Vielfalt dieses Landes.
Kapstadt – Teil 1
Nach einer Woche Natur pur ging es nun weiter in die Mother City – nach Kapstadt. Da wir beide für einige Zeit hier gelebt haben, ist es eine zweite Heimat geworden und es fühlt sich wie nach Hause kommen an. Die Strassen sind uns vertraut, wir wissen, welche Gegenden wir mögen und welche wir meiden sollten. So ist es auch keine Überraschung, dass wir unsere Unterkunft in Blouberg gewählt haben. Hier ist man direkt am Meer, es hat tolle Restaurants und der Blick von hier auf den Tafelberg ist einmalig schön.
Was bei einem Kapstadt Besuch nicht fehlen darf, ist ein Spaziergang an der Waterfront. Natürlich ist die Gegend sehr touristisch aber mit der Zeit verändern sich Kleinigkeiten oder es spielen verschiedene Musikgruppen und so ist es immer wieder spannend, hier ein wenig zu schlendern. Da das Wetter an diesem Tag hervorragend war und wir schon seit längerem mit einem Helikopter-Flug geliebäugelt haben, konnten wir nicht widerstehen. So sassen wir innerhalb von 30 Minuten und nach einem ausführlichen Sicherheitsintro in einem Heli von Sport Helicopters und los ging es. Was für ein unbeschreibliches Gefühl. Gestartet sind wir mit einer Runde über den Hafen von Kapstadt und sind dann weiter in Richtung Sea Point und Green Point. Von hier aus hatten wir den typischen Postkarten-Blick – das Meeer im Vordergrund, dahinter das Stadion und als obere Grenze den Tafelberg. Über Hout Bay und Kommetjie ging es bis zum Kap der guten Hoffnung. Bis auf die Rotorenblätter ist hier oben alles so ruhig und friedlich, die Touristen am Kap sind nur zu erahnen und man erhält einen ganz neuen Blickwinkel. Der Rückflug führte uns entlang an Kalk Bay und dem Surfer Paradies Muizenberg. Die bunten Strandhäuschen waren nur als kleine Punkte zu erkennen. Das letzte Stück sind wir über die Winelands geflogen, bevor wir nach knapp einer Stunde wieder festen Boden unter den Füssen hatten.
Apropos Winelands – nach einem Abstecher auf der Alpaca Loom Farm bei der wir einen Kaffe getrunken und die Alpacas beobachtet haben, ging es für uns nach Franschhoek. Die Wine Tram fährt auf fünf verschiedene Linien verschiedenen Weingütern an. Besonders in der Hochsaison sollte man im Voraus buchen, um sicher einen Platz auf seiner Wunschlinie zu bekommen. Auf der jeweiligen Route kann man so viele Weingüter besuchen, wie man möchte. Die Weiterfahrt erfolgt meistens ein Mal stündlich. Selbstverständlich kann man aber auch länger als eine Stunde auf den Weingütern verbringen. Es stehen zwar die Wine Tastings im Vordergrund, doch die meisten Weingüter haben so viel mehr zu bieten – wunderschöne Gartenanlagen, teilweise Kunstausstellungen und die angebotenen Käse-/Wurstplatten sind eine perfekte Kombination zu den Weinen.
Garden Route
Für den restlichen Teil der Reise werde ich allein unterwegs sein. Nachdem ich Kapstadt hinter mir gelassen habe, ging es bis nach Hermanus. Das kleine Städtchen ist vor allem bekannt für seine Walbeobachtungen zwischen August und November. Aber auch ausserhalb der Saison hat Hermanus eine Menge zu bieten. Auf dem sogenannten Cliff Path lässt es sich herrlich spazieren und die Aussicht geniessen. Immer wieder begegnet man auch den Dassies (Klippschliefer).
Mein eigentliches Ziel an diesem Tag war aber das Cape Agulhas. Hier am südlichsten Punkt des afrikanischen Kontinents treffen Atlantik und Indischer Ozean aufeinander. Das raue Wetter ist in der Vergangenheit schon dem einen oder anderen Schiff zum Verhängnis geworden. Davon kann man sich bei einem Spaziergang entlang der Küste selbst überzeugen. Der Leuchtturm ist seit 1849 wahrscheinlich Zeuge vieler Tragödien geworden. Heute dient der immer noch aktive Leuchtturm ausserdem als Museum und man kann über 71 Stufen nach oben gelangen. Aber Achtung: Es handelt sich nicht um ausgebaute Treppen, sondern um enge Aufstiege und teilweise Leitern. Der Ausblick entschädigt aber in jedem Fall.
Mein nächster Halt war in Mossel Bay. Hier startet offiziell die Garden Route. Aufgrund der Industrialisierung ist das Stadtbild teilweise nicht ganz so schön und der eine oder andere Tourist lässt sich davon vielleicht sogar abschrecken. Aber zu Unrecht wie ich finde. Mossel Bay hat seinen ganz eigenen Charme und mit seinen Restaurants direkt am Meer, ruhigen Stränden, vielen Wanderwegen, Höhlen und seinem Leuchtturm hat das Städtchen für jeden etwas zu bieten.
Nach gut 100 km weiter östlich auf der N2 erreicht man Knysna. Jedes Jahr im Juni/Juli findet hier das Oyster Festival statt. Aber nicht nur Austernliebhaber kommen auf ihre Kosten. Abgerundet wird das Event mit einem Weinfest, sportlichen Highlights und jeder Menge anderer Höhepunkte. Ungefähr zur gleichen Zeit startet in Knysna auch die Walsaison und mit etwas Glück können sie sogar vom Ufer aus gesehen werden. Auch das restliche Jahr über ist Knysna einen Besuch wert. Verschiedene Bootstouren in der Bucht und bis zu den Knysna Heads sind eine beliebte Aktivität.
Ich habe noch einen Abstecher zur Buffels Bay gemacht und habe die Abkühlung im Meer genossen.
Bevor es für mich weiter ging, habe ich noch den Knysna Elephant Park besucht. In dieser Auffangstation wird sich um verstossene Elefanten gekümmert. Das Ziel der Einrichtung ist es, diese Tiere wieder aufzupäppeln und dann in privaten Reservaten unterzubringen. Beim Füttern der Dickhäuter kommt man ihnen ganz nah. Ein weiteres Highlight ist sicherlich auch der Spaziergang mit der Herde. Dabei wird jederzeit auch darauf geachtet, dass die Elefanten zu keiner Zeit gezwungen werden, etwas zu tun.
Für die ganz Mutigen ist der nächste Halt ebenfalls ein Muss. Die Bloukrans Bridge im Tsitsikamma Nationalpark bietet Bungee Sprünge aus einer Höhe von 216 m an. Mir persönlich hat das Zuschauen aus sicherer Entfernung definitiv gereicht. Die Schlucht ist auch so bereits sehr eindrücklich und zeigt uns einmal mehr, zu was die Natur im Stande ist.
Etwas weniger Mut braucht es für einen Spaziergang zu den Hängebrücken in Storms River. Über Treppen und teilweise steile Abschnitte im Wald erreicht man nach ca. 2 km Fussweg die Hängebrücken. Die längere der beiden ist 77 Meter lang. Und ja, man merkt definitiv die Schwingungen, wenn man von einem zum anderen Ende gelangen will. Dafür wird man mit atemberaubenden Aussichten in die Schlucht belohnt. Wer den Blick lieber vom Wasser aus geniessen möchte, kann das auch bei geführten Kanutouren.
Das Ziel meiner heutigen Etappe war St. Francis. Dieser kleine Küstenort etwas abseits der N2 ist vor allem aufgrund seiner reetgedeckten Häuser bekannt und beliebt auch bei Südafrikanern. Dank der Besitzer meiner Unterkunft hatte ich die Chance, den Ort und die Umgebung kennenzulernen. Bei verschiedenen Spaziergängen haben mir Dee und Richard ihre Lieblingsplätze gezeigt und wo die Reichen und Schönen wohnen. Wer Ruhe und Erholung sucht, ist in diesem Ort genau richtig. Und wer es doch etwas abenteuerlicher mag, kann kiten, surfen oder schnorcheln.
Über die berühmte Route 62 ging es ins Landesinnere bis nach Oudtshoorn. Die kleine Karoo ist landschaftlich sehr beeindruckend und quasi nach jeder Kurve verändert sich die Aussicht. Ich habe hier etwas ausserhalb vom Stadtzentrum übernachtet, da ich am nächsten Morgen pünktlich zum Sonnenaufgang eine Erdmännchen Tour gebucht hatte. Ja genau, man kann die putzig aussehenden Tiere in ihrer natürlichen Umgebung treffen. Aber so süss sie auch aussehen mögen – ihre Gewohnheiten und Eigenarten sind teilweise genau das Gegenteil: Um die Hierarchie zu klären, wird sich gegenseitig angepinkelt, Essen wird nicht geteilt. Nichtsdestotrotz ist es ein tolles Erlebnis, im Campingstuhl bei Sonnenaufgang zu warten, bis sie aus ihren Höhlen kommen und in den Tag starten.
Entlang der Route 62 bin ich weiter bis nach Barrydale gefahren. Ein kleiner verschlafener Ort, der unfassbar viel zu bieten hat. Neben tollen Gastgebern Uwe und Carel im Sorgvry gibt es hier zahlreiche kleine Restaurants, Läden, die zum Stöbern und Staunen einladen und natürlich die obligatorischen Souvenirläden. Es ist definitiv wert, hier einen Stopp einzulegen und sich treiben zu lassen.
Auf der Fahrt Richtung Swellendam bin ich gefühlt nur mit offenem Mund gefahren. Die Landschaft ist einmalig schön und beeindruckend. Aufgrund einer grossen Baustelle konnte ich hier leider nicht halten, um Fotos zu machen. Aber ich kann die Strecke wirklich nur jedem empfehlen! Alternativ kann man auch über den Swartberg Pass fahren. Allerdings benötigt man hierfür ein 4×4 Fahrzeug, um den Strassenverhältnissen gerecht zu werden.
Swellendam, mit seinen typisch kap-holländischen Bauten lädt zum Schlendern und Einkehren in zahllosen Cafés ein. Im Drostdy Museum können Besucher alles über das frühere Leben in Südafrika kennenlernen.
Kapstadt – Teil 2
Die Garden Route liegt nun wieder hinter mir und es geht zurück Richtung Kapstadt. Genauer gesagt bis nach Muizenberg, dem Surfer Hotspot. Hier kann man stundenlang am Strand verbringen und den Surfern bei ihren Künsten zusehen. Oder aber man vereinbart einen Termin bei einer der vielen Surfschulen und versucht es einfach mal selbst.
Ungefähr eine Stunde Fahrt von Kapstadt befindet sich der West Coast Nationalpark. Ich persönlich komme bei jedem Südafrika-Besuch hierher. Die Landschaft wechselt von rauen Felsen über Sanddünen zu wunderschönen Lagunen. Im August und September verwandeln sich Teile des Parks in ein riesiges Blumenmeer und ziehen Einheimische und Touristen gleichermassen an. Insbesondere Vogelbeobachter kommen hier auf ihre Kosten. Der Park beheimatet ca. 250 verschiedene Vogelarten und in vielen Bereichen gibt es extra angelegte Beobachtungspunkte.
Der Besuch auf dem Tafelberg darf natürlich bei keinem Kapstadt-Besuch fehlen. Ich richte mich da zu 100% nach dem Wetter. Wenn es am Morgen klar ist und kein Wölkchen zu sehen ist, hat man gute Chancen, dass man es bei klarer Sicht auf den Berg schafft, bevor die sogenannte „Tischdecke“ den Blick versperrt. Früh am Morgen ging es also los Richtung Seilbahnstation. Auch wenn ich mich bereits vor 7 Uhr auf den Weg gemacht habe, bin ich in den Berufsverkehr geraten. Nichtsdestotrotz war ich früh genug da und konnte mit der 2. Gondel des Tages nach oben fahren. Ich glaube, ich werde niemals müde von den Ausblicken, die man bereits auf dem Weg nach oben bekommt und erst recht nicht oben auf dem Berg. Stundenlang kann ich mich treiben lassen, immer wieder den Blick schweifen lassen und hier und da ein kurzes Gespräch mit anderen Besuchern oder den Rangern führen.
Ein weiteres Highlight ist der Botanische Garten Kirstenbosch, der ebenfalls zum Table Mountain National Park gehört. Er schmiegt sich an den Osthang des Tafelbergs und beherbergt auf über 600 ha Fläche unzählige Tier- und Pflanzenarten. Auf verschiedenen Wanderwegen kann man sich treiben lassen und die Schönheit der Natur geniessen. Wechselnde Ausstellungen und die berühmten Kirstenbosch Sommerkonzerte sind nur zwei der jährlichen Highlights.
Sonnenaufgänge haben in der Regel ja immer etwas magisches. So habe ich mich sehr früh zum Kap der guten Hoffnung aufgemacht, um pünktlich zur Parköffnung um 6 Uhr vor Ort zu sein. Und ich habe es nicht bereut. Nicht viele hatten die gleiche Idee und so war ich fast allein. Teilweise schon ein etwas komisches Gefühl, aber ich habe es auch sehr genossen. Da es an diesem Tag auch noch extrem neblig und wolkig war, hat die aufgehende Sonne für ein ganz besonderes Schauspiel gesorgt. Insbesondere auf dem Weg zum Leuchtturm konnte ich gar nicht genug Fotos machen, um die besondere Stimmung einzufangen.
Zum Abschluss meines Aufenthaltes habe ich mich noch für eine Township Tour entschieden. Es wird immer wieder sehr kontrovers darüber diskutiert, inwieweit man sich als gut situierter Tourist die Armut des Landes anschauen muss. Ich für meinen Teil finde es wichtig und richtig, da es einen grossen Teil der südafrikanischen Kultur ausmacht und viele Themen auf einmal klarer und verständlicher wirken. Allerdings sollte man natürlich darauf achten, dass die Touren mit dem nötigen Mass an Respekt und Achtung durchgeführt werden. Unser Guide Jo Weber hat dafür meiner Meinung nach ein gutes Gespür. Wir sind zuerst in den District 6 gefahren. Das Gebiet, das während der Apartheid dem Erdboden gleich gemacht wurde und über 60.000 Menschen von heute auf morgen umgesiedelt werden mussten. Heute gibt es Bemühungen seitens der Regierung und Bevölkerung wieder bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, der in erster Linie den Opfern der Vertreibungen bzw. deren Angehörigen zur Verfügung gestellt wird.
Danach ging es weiter nach Langa, einem der grössten Townships in Südafrika. Hier hatten wir die Möglichkeit einen Gottesdienst und das Gemeindehaus zu besuchen. Im Anschluss hat uns Odwa, einer der Bewohner, durch Langa geführt und uns viel Wissenswertes und Interessantes über das damalige und heutige Leben im Township mitgegeben. Dies war ein sehr eindrucksvolles Erlebnis. Bei all den Einblicken und Eindrücken darf man allerdings nie vergessen, dass es sich hier auch um das Zuhause von vielen Menschen handelt und so sollte man sich auch verhalten.
Das waren sie also – 5 Wochen in Südafrika. Einmal mehr konnte ich dieses Land in vollen Zügen geniessen, habe neue Ecken entdecken, alte Lieblingsplätze besuchen und Freunde treffen können. Ganz zu schweigen von den vielen neuen Bekanntschaften, die geknüpft worden sind. Südafrika wird immer einen besonderen Platz in meinem Herzen haben. Ich freue mich darauf, diese Liebe und Leidenschaft weitergeben zu können, mit vielen Ideen, Vorschlägen und Insider-Tipps.
Sie möchten mehr über einen spezifischen Ort aus dem Bericht wissen oder sich Ihre ganz eigene Reise zusammenstellen lassen? Dann nehmen Sie gern mit mir Kontakt auf, ich freue mich, gemeinsam mit Ihnen Ihre nächste Traumreise gestalten zu können.